Karoline Lehmann

geb. Freund

Jahrgang: 1878
Deportiert: 1942, Theresienstadt
Ermordet: 04.12.1943

Biografie

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Am 26. Mai 2023 verlegte Gunter Demnig zehn Stolpersteine in Nürnberg. Fünf davon sind ehemaligen jüdischen Nürnbergern gewidmet, darunter Karoline Lehmann, die 1943 in Theresienstadt ermordet wurde.
Karoline Lehmann wurde am 10. Mai 1878 als Karoline Freund in Kleinwallstadt am Main, südlich von Aschaffenburg, geboren.

Am 5. September 1900 heiratete sie in Würzburg den Kaufmann Sigmund Lehmann. Er war am 8. August 1870 in Wiesenbronn bei Kitzingen zur Welt gekommen. Nach der Hochzeit zog das Ehepaar nach Nürnberg. Hier bekamen sie zwei Kinder: Siegfried (* 8. Juli 1901) und Irene (* 26. April 1904). Sigmund starb am 1. März 1927 in Nürnberg. Ab April 1933 lebte seine Witwe in der Glockenhofstraße 12.Siegfried emigrierte 1936 in die USA und versuchte, auch die Mutter nachzuholen. Aufgrund einer Erkrankung war Karoline inzwischen blind, was die Erteilung des Visums letztendlich verhinderte. Ab 1936 lebte sie zuerst bei einem Bruder in Würzburg und anschließend in einem Israelitischen Pflegeheim in München. Von dort wurde sie am 3. Juni 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und dort am 4. Dezember 1943 ermordet.

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Infos zum Stolperstein

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Verlegungsdatum: 26. Mai 2023
Patin: Nancy Heller
Verlegungsort: Glockenhofstraße 12
Stadtteil: Glockenhof

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Fotogalerie

Karoline Lehmann, Porträtfotografie um 1900.
(Privat)

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Karoline Lehmann, Porträtfotografie um 1910.
(Privat)

Interessante Fakten

Karoline war eine warmherzige und freundliche Frau. Ihr jüngster Neffe, Kurt (in Amerika William genannt), heute 96 Jahre alt, erinnert sich daran, wie er Karoline, die um die Ecke wohnte, über die Straßen Nürnbergs half. Karoline vertraute ihrem anbetenden kleinen Neffen.

Karoline hatte einen Sinn für Humor. Ihr Sohn Siegfried war bekannt dafür, dass er bis mittagsschlief. Um ihn zu wecken, schickte Karoline den kleinen Kurt los, um seinen schlafenden Cousin mit Wasser zu übergießen. Das wirkte wie ein Wunder.

Die amerikanische Regierung verweigerte Karoline aufgrund ihrer Blindheit ein Visum, da siebefürchtete, dass sie eine finanzielle Belastung darstellen würde.Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Suspendisse varius enim in eros elementum tristique.

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Quellen

Stolpersteine Nürnberg - Geschichte Für Alle e.V. - Institut für Regionalgeschichte 2024.

Stadtarchiv Nürnberg C21/X Nr. 4 Meldekarte.

Auskunft von Karoline Lehmanns Nichte Nancy Heller, Frühjahr 2023.